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Mai 08, 2023

Armenisches Hochland als Wiege der Domestizierung von Trauben

Das Institut für Molekularbiologie Armeniens war Teil des weltweit größten Projekts zur Erforschung des Traubengenoms, das von 23 Forschungszentren aus 16 Ländern durchgeführt wurde.

Das Projekt dauerte etwa vier Jahre und umfasste eine riesige Datenbank mit vollständigen Genomen von 3525 wilden und kultivierten Rebsorten, deren Analyse dem internationalen Team erlaubte, zu mehreren revolutionären Schlussfolgerungen zu gelangen und die bereits bekannten Fakten über das Traubengenom, seine Evolution, Migrationsrouten und Domestikation sowie über eine Reihe von domestizierten Genen zusammenzufassen.

So wurde beispielsweise festgestellt, dass die Weintrauben nicht vor 8000 Jahren, sondern vor 11000 Jahren in zwei Zentren gleichzeitig domestiziert wurden: im Kaukasus und in Westasien. Damit wird das bisher umlaufende Argument, es gebe nur ein  Hauptzentrum der Domestizierung der Rebe, widerlegt.

Ursprünglich wurden Weintrauben im Kaukasus domestiziert, Tafeltrauben hingegen in Westasien. 

Die Forschung beweist, dass das Armenische Hochland die Wiege der Domestizierung von Trauben ist.

Es sei darauf hingewiesen, dass die Stiftung für Weinbau und Weinbereitung (Vine & Wine Foundation of Armenia) die Sammlung und Untersuchung der genetischen Ressourcen von Trauben in Armenien zum Zweck der Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der genetischen Ressourcen von Trauben in Armenien organisiert hat. Seltene Sorten, von denen viele am Rande des Aussterbens standen, wurden vermehrt. Im Jahre 2016 wurde ein nationaler Kollektionsweingarten gegründet, um den Genpool der einheimischen Rebsorten zu erhalten. 

Im Kollektionsweingarten sind ca. 350 Traubengenotypen vertreten. Um eine umfassende Charakterisierung der im Kollektionsweingarten der Republik Armenien erhaltenen Kulturreben und ihrer wilden Verwandten vorzunehmen, wurde im Rahmen eines mit der Stiftung, den Forschern des Instituts für Molekularbiologie der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Republik Armenien und dem deutschen Institut für Traubenselektion umgesetzten Gemeinschaftsprojekts eine detaillierte Untersuchung des Genpools der armenischen Rebensorten, einschließlich einer Genotypen- und Phänotypenuntersuchung, durchgeführt. Die durchgeführten Arbeiten wurden in der allgemeinen armenischen Vitis-Datenbank (Armenian Vitis Database, www.vitis.am) zusammengefasst, die derzeit 170 Traubengenotypenpässe enthält.